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Limitrechnung

Als kurzfristiges Planungs- und Kontrollsystem dient die Limitrechnung der Lagerbestands- und Sortimentssteuerung mit dem Ziel einer wirtschaftlichen Abstimmung von Einkauf und Verkauf zur Kostensenkung und Liquiditätssicherung. Wesentliche Funktion ist die Koordination und Steuerung zwischen der Faktoreinsatz-und der Finanzplanung (vgl. Barth, 1999, S. 361f; Tietz, 1993a, S. 733). Die Limitrechnung basiert beispielsweise in Handelsbetrieben auf den Grunddaten über Umsatz, Wareneinsatz und Lagerbeständen. Als wichtigste Zielsetzungen der Limitplanung lassen sich festhalten:

- Koordination von Einkauf und Verkauf zur Vermeidung von Überlagern, Sicherstellung der zeitlichen Adäquanz des Wareneingangs und Vermeidung von Ladenhütern durch vorsichtige Einkaufspolitik

- wertmäßige Koordination zwischen den Warengruppen zur Erhaltung des Gleichgewichts zwischen Warengruppen bzw. konsequente Umsetzung der handelsbetrieblichen Strategien durch Aus- oder Abbau von Warengruppen

- Koordination zwischen Einkauf und Finanzwesen zur Sicherstellung des finanziellen Gleichgewichts.

Die Limitrechnung wird hier als Einkaufslimitrechnung (Warenlimitrechnung) verstanden, ist jedoch auch unter anderen Gesichtspunkten, z.B. als Personallimitrechnung, denkbar. Die Aufgaben der Limitrechnung sind die Fixierung und Kontrolle des Finanzbedarfs im Warenbereich sowie dessen Abstimmung mit der Finanz-und Liquiditätsplanung auf der Basis der Ergebnisse der Vorperioden und der für die Planperiode erwarteten Werte. Ausgangspunkt sind die Plangrößen Umsatz, Lagerbestand und Handelsspanne für die Planperiode.

Das Einkaufslimit, d.h. die wertmäßige Obergrenze des für den Einkauf verfügbaren Betrages, ergibt sich vereinfacht als Differenz zwischen Umsatz und absoluter Handelsspanne. Wird der geplante Lagerbestand über- bzw. unterschritten, tritt eine entsprechende Kürzung bzw. Erhöhung des Einkaufslimits ein. Sinnvoll ist i.d.R. eine differenzierte Limitplanung, z.B. nach Warengruppen. Eine zu detaillierte Vorgabe kann den Einkäufer in seiner Flexibilität einschränken und schnelle Reaktionen auf Marktänderungen o.Ä. behindern, so dass ein aus Kundensicht nicht optimales Sortiment präsentiert wird. Die Limitrechnung sollte deshalb im Hinblick auf Warenaktualität ergänzt werden.

Die Vorgabe von Limits erfordert in jedem Fall eine entsprechende Kontrolle, um Abweichungen festzustellen und zu analysieren. Da die Limitkontrolle in Form eines Soll-Ist-Vergleiches durchgeführt wird, müssen Abweichungs- und Abweichungsanalyseinformationen zur Verfügung stehen, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen auszulösen bzw. um Lerneffekte zu ermöglichen. Die Durchführung der Limitrechnung wird durch rechnergestützte Warenwirtschaftssysteme wesentlich unterstützt, da sie die informatorischen Grundlagen für diverse Differenzierungen, so unterschiedliche Perioden, bereitstellen.

kurzfristiges Planungs- und Kontrollsystem zur Lagerbestands- und Sortimentssteuerung, das gleicherweise der Kostensenkung und der Liquiditätssicherung dient. Sie wirkt als Koordinationsinstrument zwischen der Faktoreinsatz- und der Finanzplanung und basiert in Handelsbetrieben auf den Grunddaten über Umsatz, Wareneinsatz und Lagerbestände der kurzfristigen Erfolgsrechnung. Die Warenlimitrechnung beruht auf der Feststellung der auf der Basis eines Planumsatzes unter Berücksichtigung der Auftragsbestände noch disponierbaren Beschaffungswerte. Als Plangrössen werden angesetzt: Umsatz, Lagerbestand und Handelsspanne. Der Einkaufsbetrag bzw. das Einkaufslimit ergibt sich als Differenz aus Umsatz und Handelsspanne unter Berücksichtigung des Planlagers und der erteilten Aufträge, die in der Planperiode ausgeliefert werden. Das Limit ist der in einer Periode verfügbare Einkaufsbetrag. Wird das Planlager überschritten (unterschritten), tritt eine Kürzung (Erhöhung) des Einkaufslimits ein. Das Limit wird aufgrund des effektiven Bestandes, des Planlagers und des Soll-Umsatzes festgelegt. Erteilte und noch nicht ausgelieferte Aufträge werden vom Soll-Wareneingang abgezogen. Daraus ergibt sich das freie Limit, das zur Sicherheit um eine Limitreserve, z.B. einen bestimmten Prozentsatz des Soll-Umsatzes, gekürzt wird. Das Ergebnis ist das freigegebene Limit.                     Limitrechnung                 Vororderkäufe sowie Käufe mit Valutierung sind im Auftragsbestand zu berücksichtigen. Auftragsstornierungen sowie Termin-,  Bestell- und Verkaufspreisänderungen sind ebenfalls zu erfassen. Durch Abschreibungen verringert man den Lagerbestand und erhöht das Limit. Limitrechnung Falscher Einkauf ist durch Vorgabe von Limits nicht zu verhindern, auch nicht durch komplette Sortimentsbücher, nach denen ausschliesslich geordert werden darf. Durch derartige Fehlentscheidungen wird ein Teil des Spielraums verloren. Die starre Limitrechnung verhindert somit, dass die Kunden die von ihnen gewünschten Waren vorfinden. Dadurch wird ein kumulativer Prozess bewirkt, da Limits an den Umsatz geknüpft werden: Je weniger umgesetzt wird, desto niedriger ist das Limit; je geringer das Limit, desto geringer die Lagerhaltung; je geringer die Lagerhaltung, desto geringer die Verkaufsbereitschaft; je geringer die Verkaufsbereitschaft, desto niedriger der Umsatz. Daher ist die Limitrechnung im Hinblick auf die Warenaktualität zu ergänzen, z.B. nach sog. lebenden oder toten Lagerbeständen, auch unter Beachtung einer saisonal unterschiedlichen Verkäuflichkeit der Waren.


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