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Europäisches Wiederaufbauprogramm

(European Recovery Program, ERP) geht zurück auf den nach dem damaligen US-Aussen- minister (1947) benannten Marshall-Plan zur Unterstützung des Wiederaufbaus der europäischen Wirtschaft. Die Mittel aus diesem Programm (insgesamt über 13 Mrd. $) dienten vor allem zur Finanzierung von Lieferungen aus den USA in die übrigen OEEC-Länder. In der Bundesrepublik wurde der Teil der empfangenen Mittel, der nicht zurückgezahlt wurde, dem ERP-Sondervermögen zugeführt (Sondervermögen).

European Recovery Program (ERP), Marshall-Plan Vierjähriges Hilfsprogramm der Vereinigten Staaten zum Wiederaufbau des kriegszerstörten Europa und zur Überwindung wirtschaftlicher Nachkriegsschwierigkeiten, das am 5. Juni 1947 vom damaligen Außenmister General George C. Marshall (Marshall-Plan) verkündet wurde und 1948 in Kraft trat. Die ERP-Hilfen gewährten Kredite, nichtrückzahlbare Zuschüsse sowie Lieferungen von Haibund Fertigwaren, Rohstoffen und Lebensmitteln.
Zur Realisierung der Aufstellung und Koordinierung westeuropäischer Aufbaupläne, die von den USA durch die Marshall-Plan-Hilfen maßgeblich unterstützt wurden, gründeten 17 europäische Staaten sowie die Oberbefehlshaber der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszonen Deutschlands am 16. April 1948 die Organization for European Economic Cooperation (OEEC). Bis zur Beendigung des Programmes am 30. Juni 1952 erhielten die europäischen Länder insgesamt 16,3 Milliarden USD, davon die westlichen Besatzungszonen respektive die Bundesrepublik Deutschland (ab 1949 Mitglied der OEEC) ca. 4,2 Milliarden USD an Zuwendungen.
Aus dem DEM-Gegenwert (Gegenwertfonds) wurde das sogenannte ERP-Sondervermögen des Bundes gebildet. Es wird revolvierend eingesetzt und speist somit aus Rückflüssen alter Kredite laufend neue Kredite. Spezialinstitute, insbesondere die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), vermitteln aus diesem Vermögen Kredite zur Investitions- und Exportfinanzierung, insbesondere im Rahmen der deutschen Entwicklungspolitik.

(European Recovery Program; ERP) von George C. MARSHALL am 5.6.1947 in der Harvard University angekündigtes, von drei hochrangig besetzten Ausschüssen unter Vorsitz je eines Kabinettsmitgliedes entwickeltes und am 3.4.1948 durch den Kongress auf vier Jahre bewilligtes Hilfsprogramm der US-Regierung fir den Wieleraiifhau der euronäicchen Wirtschaft. Es trat nach einer Übergangszeit an die Stelle der - GARIOA-Hilfe. Die Koordinierung oblag auf US-Seite der Economic Cooperation Administration (ECA), auf europäischer Seite dem 1948 u.a. zu diesem Zweck gegründeten - Europäischen Wirtschaftsrat (OEEC). Die ERP-Mittel dienten zur Finanzierung von Warenlieferungen v.a. amerikanischer Unternehmen an die OEEC-Länder. Importeure bezahlten die Lieferungen in heimischer Währung; die Gegenwertmittel wurden jedoch nicht transferiert, sondern zu 95% auf Gegenwertfonds (counterpart funds) gesammelt. Sie konnten von den Empfängerländern für Aufbauprojekte verwendet werden. Die BRD führte die Konten ab 1949 in eigener Verwaltung. Nach Auslaufen des Programms am 30.6.1952 betrug der Gesamtumfang der von den USA geleisteten ERP-Hilfe 13,15 Mrd. $. Davon empfing die BRD ca. 11%. Von der vor dem 1.7.1951 empfangenen Hilfe (einschl. GARIOA ca. 3 Mrd. $) wurde ein Teil (1 Mrd. $) zurückgezahlt (Londoner Schuldenabkommen). Die übrigen Mittel wurden seit 1950 als Sondervermögen verwaltet und durch das ERP-Verwaltungsgesetz vom 31.8.1953 im - ERP-Sondervermögen zusammengefaßt. Im Zeichen der seit dem
1. Weltkrieg bestehenden und durch den
2. Weltkrieg verschärften Dollarlücke trug das Programm nachdrücklich zur Verhinderung von Hungersnöten bei. Es stimulierte darüber hinaus das von Rohstoff- und Investitionsgütereinfuhren abhängige Wirtschaftswachstum, allerdings nur in Westeuropa, denn die Erweiterung des Programms auf Osteuropa verhinderte ein Veto STALINS. Die USA vollzogen mit dem MARSHALL-Plan eine Abkehr vom Isolationismus. Nachdem sie die militärische und wirtschaftliche Vormachtstellung schon gewonnen hatten, konnten sie nun auch ihre politische Führungsrolle ausbauen. So vermochten sie die amerikanische Visionen einer marktwirtschaftlich verfaßten, integrierten Weltwirtschaft den Empfängerländern der Hilfe wirksam nahezubringen. Doch bis solche Vorteile offenbar wurden, blieb das Programm in den USA heftig umstritten, da die jährliche Belastung des US-Haushalts beträchtlich (jährlich rd. 13%) war und im beginnenden Kalten Krieg eine Mittelverwendung für Verteidigungszwecke vielen Amerikanern rationeller erschien. Literatur: Haus der Geschichte (1997). Hardach, G. (1994)

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