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Funktionaler Ansatz

Konzept im Hinblick auf die Einstellungsänderung, nach der die Einstellungen auf der Grundlage vorn vier Funktionen klassifiziert werden können: die Einstellungen erfüllen für die Individuen eine Nutzenfunktion, eine Selbstverteidigungsfunktion, eine wertexpressive und eine Wissensfunktion.

(in der Managementleh­re): Nach einer aus der Organisationssoziologie in die Lehre des Managements übernommenen Begriffsbildung wird Management traditionell sowohl als Institution wie als Funktion, d.h. als Komplex von Aufgaben verstanden, die zur Steuerung eines Systems erfüllt werden müssen. Dieser begrifflichen Unterscheidung entspricht die Differenzierung zwischen dem institutionellen und einem funktionalen Ansatz in der Mana­gementlehre.
Management als Institution bezeichnet danach die Positionen einer Unternehmenshierarchie, die sich in die Führungsaufgabe teilen. Mana­ger sind folglich alle Unternehmensmitglieder, die Vorgesetztenfunktionen wahrnehmen, angefan­gen vom Meister bis zum Vorstandsvorsitzenden. In der Konsequenz dieser vor allem in an­gelsächsischen Ländern vorherrschenden Sicht­weise liegt es, dass auch der Eigentümer-Unter­nehmer zum Management zu zählen ist. Sie ignoriert hingegen die in der industrieökono­mischen Forschung gebräuchliche Unterschei­dung zwischen Managern im Sinne von Funk­tionären ohne Kapital, die von den Kapitaleignern zur Führung eines Unternehmens bestellt wer­den, und Eigentümern als den durch das einge­brachte Kapital legitimierten Unternehmensfüh­rern.
Demgegenüber knüpft der funktionale Ansatz un­abhängig von einer vorherigen Fixierung auf be­stimmte Positionen und Führungsebenen an diejenigen Handlungen an, die der Steuerung des Leistungsprozesses, d.h. aller zur Aufgabenerfül­lung notwendigen auszuführenden Arbeiten in der Unternehmung — oder allgemeiner: in der Or­ganisation — dienen. Diese Steuerungshandlun­gen können Planungs-, Organisations- oder auch Kontrollaufgaben sein. Beim funkationalen An­satz geht es nicht um einen bestimmten Perso­nenkreis oder eine bestimmte Ebene in der Un­ternehmenshierarchie.
Leitungspositionen, Instanzen, sind zu gewis­sen Teilen, aber nicht vollständig, damit betraut, diese Funktionen zu erfüllen. Daneben haben sie aber auch Sachaufgaben zu erfüllen. Häufig ist der Anteil der Managementaufgaben am Ge­samtaufgabenbudget eines Managers um so kleiner, je niedriger er in der Unternehmenshier­archie angesiedelt ist. Dennoch gibt es viele In­dustriebetriebe, in denen Führungskräfte der un­teren Ebenen so gut wie ausschließlich Manage­mentfunktionen erfüllen.
Die  Managementfunktionen stehen zu den originären betrieblichen Funktionen, den Sach­funktionen wie Einkauf, Produktion oder Verkauf in einem komplementären Verhältnis. Insofern ist das Management eine komplexe Verknüpfungs­aktivität, die den gleichsam netzartig den Lei­stungsprozess überlagert und steuernd in alle Sachfunktionsbereiche eindringt. Ein gutes Be­triebsergebnis ist nur erzielbar, wenn Sach- und Managementfunktionen eng zusammenwirken und aufeinander abgestimmt sind.
Das funktionale Managementkonzept versteht mithin Management als eine Art Querschnitts­funktion, die den Einsatz der Ressourcen und die Koordination der Sachfunktionen steuert. Managementfunktionen fallen daher in allen Un­ternehmensbereichen an: im Einkauf ebenso wie in der Finanzierung oder im Vertrieb. Diese Auf­gaben sind auch auf jeder Hierarchiestufe zu erfüllen, wenn auch unterschiedlich nach Art und Umfang.
Management ist nach dem funktionalen Ansatz also ein Komplex von Steuerungsaufgaben, die bei der Erstellung und Sicherung von Leistungen in arbeitsteiligen Systemen erbracht werden müssen. Diese Aufgaben stellen sich ihrer Natur nach als wiederkehrende Probleme dar, die im Prinzip in jeder Leitungsposition und unabhängig davon zu lösen sind, in welchem Ressort, auf welcher Hierarchieebene und in welchem Unter­nehmen sie anfallen. Dazu schreiben H. Stein­mann und G. Schreyögg: “Obwohl die Situatio­nen erheblich unterschiedlich, die Probleme gänzlich different, die zu erstellenden Leistungen usw. völlig anderer Art sein können, trotzdem gibt es einen generellen Katalog von Systemsteue­rungsaufgaben. Sie werden in der Regel von speziell dazu bestellten Personen erfüllt, den Führungskräften, also dem Management im insti­tutionalen Sinne.”

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