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Materialinformationssystem

Materialinformationssystem Materialbewegungen werden von Informationsströmen überlagert, die jenen zuweilen vorausgehen (z.B. Bedarfsermittlung, Informationen über Beschaffungsquellen usw.), sich z.T. mit diesen decken (z.B. Informationen über Materialeingang) oder an abgeschlossenen Tätigkeiten anknüpfen (z.B. Materialentnahme). Eine wichtige Aufgabe des Materialmanagement ist deshalb die effiziente Gestaltung eines bereichsspezifischen Informationssystems. Dieses muss sämtliche relevanten Informationen erfassen, speichern und in geeigneter Form den Entscheidungsträgern zur Verfügung stellen. Dazu gehören externe (Beschaffungsmärkte, Lieferanten, Wettbewerber) sowie interne Informationen (Materialbedarf, Materialfluss und -bestände). Angesichts der Fülle interner Daten erscheint es nicht verwunderlich, dass die Material- und Warenwirtschaft zu den frühen Anwendungsfeldern maschineller Datenverarbeitung zählte. Nach dem Grad der DV-Unter- stützung betrieblicher Teilfunktionen lassen sich folgende Systeme unterscheiden: •   manuelles System, •   DV-Unterstützung von Teilfunktionen, •   integriertes Materialwirtschaftssystem, •   unternehmensweit integriertes DV-System sowie •   unternehmensübergreifend integriertes DV- System. (1)   Ein manuelles Materialinformationssystem besteht aus verschiedenen Karteien zur Erfassung von Materialbestand, -bewegun- gen, -kosten, Bedarfsdaten, Bezugsquellen usw. Veränderungen werden mit Hilfe interner Belege dokumentiert. Vom Aufbau her ist eine Integration der verschiedenen Datenbestände kaum möglich. Ansatzweise geschieht dies durch Vervielfachung von Belegen im Wege des Durchschreibe- oder Übertragungsschreibeverfahren. (2)   Bei einer DV-Unterstützung von Teilfunktionen werden einzelne Abläufe mit EDV-Technik unterstützt und Dateien in Karteiform gespeichert. Da die gleichen Daten in unterschiedlichen Dateien vorrätig gehalten werden (redundante Datenhaltung), besteht die Gefahr von Dateninkonsistenz. (3)   Ein integriertes Materialwirtschaftssystem basiert auf einem gemeinsamen Datenbestand (Datenbank) und unterstützt die verschiedenen Tätigkeiten im Bereich Materialwirtschaft. Durch Vermeidung von Dateninkonsistenz werden der Aufbau und Betrieb eines Führungsinformationssystems wesentlich erleichtert (Managementinformationssystem, Managementunterstützungssy- stem). (4)   Gelingt es, nicht nur Datenbestand und Anwendungen einer betrieblichen Teilfunktion, sondern das gesamte Unternehmen zu integrieren, spricht man von einem unternehmensweit integrierten DV-System. (5)   Werden datentechnische Verknüpfungen (Datenfernübertragung) über Unternehmensgrenzen hinaus vorgenommen, handelt es sich um ein unternehmensübergreifendes DV-System. Bei einem DV-gestützten Materialinformationssystem stellt man die entscheidungsrelevanten Informationen in verschiedenen Dateien bzw. einer Datenbank bereit, so dass sie online per Terminal am Arbeitsplatz abrufbar sind. Änderungen bilden die Teilsysteme zeitgleich ab: Eine Materialentnahme vom Lager führt direkt zur Korrektur der Lagerbestands- rechnung und berührt die Dispositionsrechnung. Wesentliche Elemente eines integrierten Materialinformationssystems bilden Teile- stammdaten (Teilstammsatz und Erzeugnis- strukturdaten), Materialbestandsdatei sowie Lieferanten- und Bezugsquellendatei. Die Effizienz eines Materialinformationssystems nangt vom Integrationsgrad aD. nin ocispici für ein hochintegriertes Materialinformationssystem stellen Warenwirtschaftssysteme im Handel dar, bei denen verkaufte Waren am Point of Sale (POS) per Scanner registriert (Scanning) und gleichzeitig mit dem Verkauf die Bestände aktualisiert werden. Eine weitergehende Möglichkeit besteht darin, die Leistung durch automatisierte Entscheidungsroutinen zu verbessern. Dies ist z. B. in der Weise möglich, dass bei Erreichung des Meldebestandes automatisch ein Bestellsatz ausgefertigt und dem Disponenten vorgelegt wird.             

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