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Betriebsvergleich

Betriebsvergleich ist die Analyse betrieblicher Daten eines Betriebes (innerbetrieblicher Vergleich) oder mehrerer Betriebe (zwischenbetrieblicher Vergleich). Ziel des Betriebsvergleichs ist die Planung, Kontrolle und Steuerung des Betriebsgeschehens.

Der innerbetriebliche Vergleich wird durchgeführt als Zeitvergleich im Sinne eines Ist-Ist-Vergleichs oder als Kontrollrechnung im Sinne eines Soll-Ist-Vergleichs.

Der zwischenbetriebliche Vergleich ist in aller Regel ein Ist-Ist-Vergleich von Kennzahlen vergleichbarer Betriebe einer bestimmten Branche.

Der Betriebsvergleich ist Teil der Betriebsstatistik.

Problem:
(1) Beim innerbetrieblichen Ist-Ist-Vergleich fehlt das Vergleichsobjekt. Es besteht die Gefahr, daß man "Schlendrian mit Schlendrian vergleicht" (Schmalenbach).

(2) Die Qualität des innerbetrieblichen Soll-Ist-Vergleichs kann erheblich besser sein, sie hängt wesentlich von vernünftigen Soll-Werten ab.

(3) Beim zwischenbetrieblichen Vergleich muß gewährleistet sein, daß die Unternehmungen vergleichbar sind und die Kennzahlen in einheitlicher Weise erhoben werden. Der zwischenbetriebliche Vergleich wird im praktischen Fall häufig von Verbänden durchgeführt. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Unternehmungen in Gruppen einzuteilen und nur die mittels Durchschnittsbildung anonymisierten Gruppenergebnisse zu veröffentlichen.


ist das systematische Vergleichen betrieblicher Größen. Der Betriebsvergleich kann sich sowohl auf verschiedene lokale Bereiche als auch auf betriebliche Funktionen beziehen. Danach sind zu unterscheiden:

a) Der innerbetriebliche Vergleich; er kann als Zeitvergleich und als Soll-Ist-Vergleich durchgeführt werden.

b) Der zwischenbetriebliche Vergleich (zwischenbetrieblicher Kostenvergleich); hier werden Größen aus verschiedenen Bereichen (Abteilungen, Werken, Unternehmen) verglichen.

Um bei betrieblichen Vergleichsberechnungen zu sinnvollen Aussagen zu kommen, müssen materielle und formelle Voraussetzungen gegeben sein.

a) Materielle Voraussetzungen: Die Vergleichbarkeit bei zwischenbetrieblichen Vergleichen kann durch folgende Faktoren eingeschränkt werden: Unterschiedliche Verbrauchs-und Absatzpreise, verschiedene Beschäftigungsgrade, unterschiedliche Produktionstechnik, unterschiedliches Produktionsprogramm, Unterschiede in der Kapitalstruktur und Rechtsform, unterschiedliche Betriebsgröße optimale Betriebsgröße).

b) Formelle Voraussetzungen: Gleichartige Erfassung des Ausgangsmaterials sowie möglichst einheitliche Bewertung sind unerläßliche Voraussetzungen für eine sinnvolle Vergleichstätigkeit. Ein Hauptanwendungsgebiet des Betriebsvergleichs ist der Kostenvergleich. Beim internen Betriebsvergleich werden detaillierte Kostenstellen- und Kostenträger-vergleiche durchgeführt. Der Vergleich von Betrieben gleicher oder unterschiedlicher Leistungserstellung bezieht sich auf Vergleiche von Aufwands- und Ertragsgrößen sowie auf Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgervergleiche, Ertrags-, Umsatz- und Erfolgsvergleiche. Die Auswertung der Betriebsvergleiche kann vorgenommen werden

a) für die laufende Betriebsführung sowie für größere einmalige betriebliche Entscheidungen;

b) für Dritte, die mit dem Betrieb in enger Verbindung stehen (Banken, Lieferanten, Kunden, Konkurrenzunternehmen, Wirtschaftsverbände);

c) für Entscheidungen der staatlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Der Betriebsvergleich besteht in der Messung und Beurteilung betrieblicher Tatbestände. Er dient als Kontroll- und Führungsinstrument. Nach den Arten kann zwischen dem innerbetrieblichen Vergleich, der insbesondere als Zeitvergleich durchgeführt wird, und dem zwischenbetrieblichen Vergleich unterschieden werden.

Vergleichsrechnung

In der Gesundheitswirtschaft:

Unter Betriebsvergleich oder zwischenbetrieblichem Vergleich versteht man den systematischen Vergleich von definierten Größen (vor allem Kosten, Ertrag, Leistungen oder auch Umsatz) zwischen mehreren Betrieben der gleichen Branche (siehe auch Benchmarking). Es ist aber auch der Vergleich von festgelegten Größen des gleichen Betriebes über mehrere Zeitperioden möglich. Dann wird vom zeitlichen Betriebsvergleich oder Zeitvergleich gesprochen.

Betriebsvergleiche sind im Gesundheitswesen, insbesondere im Krankenhausbereich schon seit längerer Zeit eingeführt. Teilweise werden diese Betriebsvergleiche auch extern, insbesondere von Krankenkassen oder in deren Auftrag, durchgeführt. Ein typisches Beispiel ist der Krankenhausreport des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WidO).

[s.a. Benchmarking] Den Vergleich betrieblicher Vorgänge, Entwicklungen und Zustände innerhalb eines Betriebes (innerbetrieblicher Vergleich) oder zwischen verschiedenen Betrieben eines oder mehrerer Wirtschaftszweige (zwischenbetrieblicher Vergleich) bezeichnet man als Betriebsvergleich (vgl. Liebmann/ Zentes, 2001, S. 315).

Der innerbetriebliche Vergleich wird in Form eines Zeitvergleichs oder in Form eines Soll-Ist-Vergleichs durchgeführt. Basis des Zeitvergleichs sind Istzahlen; d.h. bestimmte betriebliche Größen werden zu verschiedenen Zeitpunkten bzw. innerhalb verschiedener Zeiträume betrachtet (Kennzahlen). Beim Soll-lst-Vergleich gehen die Vergleichsobjekte mit Soll- oder Plan-Werten und den korrespondierenden Ist-Werten in die Betrachtung ein. Derartigen Ansätzen kommt in der betrieblichen Planung bzw. im Controlling (Marketing-Controlling) eine große Bedeutung zu.

Die wesentlichen Formen des zwischenbetrieblichen Vergleichs sind der Vergleich von Betrieben desselben Wirtschaftszweiges und der Vergleich von Betrieben verschiedener Wirtschaftszweige. Bei der erstgenannten Kategorie werden Ergebnisbzw. Erfolgsgrößen verschiedener Betriebe, z.Betriebsvergleich von Filialen einer Handelskette, An-schlusshäusem einer Verbundgrvme, zum gleichen Zeitpunkt oder in einem gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Derartige Vergleichsrechnungen stellen eine wichtige informatorische Grundlage zur Unternehmenssteuerung dar; dies gilt insbesondere in Unternehmen des Einzelhandels. Methodische Entwicklungen, so im Bereich der multivariaten Statistik, und informations- und kommunikationstechnologische Entwicklungen (Informati-onstechnologien) haben die Aussagefähigkeit der Ergebnisse in den letzten Jahren entscheidend verbessert und damit zu einer verbesserten Akzeptanz dieser Vergleiche beigetragen. So führen multivariate statistische Verfahren, die sowohl unternehmens-demografische Merkmale als auch Umweltmerkmale (z.Betriebsvergleich Marktpotenzial des Verkaufsgebietes) berücksichtigen, zu einer Gruppenbildung mit hoher Trennschärfe; Homogenitätsmaße der Gruppe lassen Aussagen über die Vergleichbarkeit der Betriebe zu (Clusteranalyse).

Auch wird die Versorgung der Vergleichsrechnung mit Daten durch den elektronischen und automatisierten Datenaustausch zwischen den Filialen und der Zentrale einer Handelskette oder den Anschlusshäusern einer Verbundgruppe und der Gruppenzentrale in mehrfacher Hinsicht verbessert. Ohne zusätzlichen Erfassungsaufwand können Daten dezentraler operativer Systeme, z.Betriebsvergleich Warenwirtschaftsdaten (Warawirtschajtssystem), genutzt werden. Gerade der zunehmende Einsatz von Filialwa-renwirtschaftssystemen steigert die Datenverfügbarkeit und damit die Analysebasis für solche Vergleiche und deren Aussagekraft erheblich. Auch der damit verbundene Rationalisierungseffekt sowie der höhere Aktualitätsgrad der Daten führen zu einer Erhöhung der Akzeptanz von Vergleichsrechnungen vor allem in kooperativen Gruppen, aber auch bei Filialunternehmen.

Vergleich realisierter Istgrössen (Istobjekte), z.B. Bilanzkennzahlen verschiedener Unternehmen, um festzustellen, ob das zu beurteilende Unternehmen besser oder schlechter ist als das Vergleichsunternehmen. Da Betriebsvergleiche Ist-Ist-Vergleiche darstellen, bei denen das Vergleichsobjekt nur einen relativen Massstab darstellt, ergeben sich bei festgestellten Übereinstimmungen oder Abweichungen erhebliche Interpretationsschwierigkeiten. So können sich zwei gute Unternehmen durchaus in ihren Bilanzkennzahlen deutlich unterscheiden, aber auch zwei schlechte Unternehmen oder ein gutes und ein schlechtes in bezug auf ihre Kennzahlen nahe beieinander liegen oder sogar identisch sein. Eine gewisse Normierung ermöglichen hier zwar Durchschnittsgrössen mehrerer Unternehmen, z.B. Branchenkennzahlen, doch sind auch sie nur ein relativer Massstab für die Güte oder wirtschaftliche Lage einzelner Unternehmen in dieser Branche (Benchmarking).

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